• Vertreter aus Energieversorgung und Wohnungswirtschaft diskutieren mit der Innovation City Management GmbH (ICM) die Quartiere der Zukunft
  • Intensiver Austausch über Möglichkeiten der energetischen und ganzheitlichen Quartierssanierung
  • Treffen in der Mitte des Ruhrgebiets: Herne ist bereit für die InnovationCity-Umsetzung
Herne, 6. September 2018. „Quartierskonzepte landen letztlich doch nur in der Schublade“, lautet die gern zitierte Meinung von Kritikern der energetischen Quartierssanierung. Den Gegenbeweis traten Vertreter aus der Wohnungswirtschaft und der Energieversorgung beim 4. Netzwerktreffen des Projektes „InnovationCity roll out“ an. Die Innovation City Management GmbH hatte in die Herner Flottmann-Hallen eingeladen, um mit diesen beiden wichtigen Akteuren über die Möglichkeiten und Erfahrungen bei ganzheitlichen Sanierungsansätzen zu diskutieren. Wie gelingt die Umsetzung von Quartierskonzepten vor Ort? Welche Kräfte lassen sich freisetzen, welche Herausforderungen treten auf? Und welche Schritte können unternommen werden, um eigenständig weitere Quartierskonzepte zu initiieren?
Aus den Erkenntnissen der Konzeptentwicklung von mehr als 30 verschiedenen Quartieren berichtete Burkhard Drescher, Geschäftsführer der ICM, den rund 60 Teilnehmern. Er bestätigte, dass es nicht reicht, nur Gebäude energetisch zu sanieren: „Wir betrachten Quartiere ganzheitlich. Klimaschutz ist ein Baustein, hinzukommen Grün, Mobilität und Digitalisierung.“ Eine entscheidende Rolle bei der Umsetzung von Quartierskonzepten spielt für Drescher eine Energieberatung, die die Möglichkeiten des Hauseigentümers berücksichtigt. „Es investiert niemand, weil er König des Klimaschutzes werden will, sondern weil es sich rechnen muss. Man kann Quartiere nur verändern, wenn man die Menschen mitnimmt.“

 

InnovationCity bringt Bewegung in die Region

Roll-out-Stadt Herne ist dafür ein gutes Beispiel. Die Kommune will das von der ICM erstellte Quartierskonzept mit den Stadtwerken und ICM als Partner umsetzen und erwartet aktuell den Zuwendungsbescheid über die Fördermittel für das Sanierungsmanagement. Oberbürgermeister Dr. Frank Dudda schilderte, was das Thema InnovationCity mit seiner Stadt macht: „Es bringt Bewegung und neues Denken in die Region.“ Als zentralen Hebel für den Erfolg des Projektes nannte er die Aktivierung der Bürger. „Ich bin in Herne jetzt so weit, dass die Menschen wissen, was auf sie zukommt, und es auch wollen.“ OB Dudda bekräftigte: „Herne ist bereit, sich mit voller Kraft einzusetzen und mehrere Leuchttürme zu präsentieren.“

 

Best Practice-Lösungen aus Herne und Witten

Die Erstellung des Quartierskonzeptes und die anschließende Vorbereitung für die Umsetzung kommentierte Dr. Jürgen Bock von der Stadtwerke Herne AG aus Sicht eines Energieversorgers. Sein erster Tipp lautete: „Man muss auch mal loslaufen.“ Damit ermutigte er die Kollegen, Ideen zu entwickeln, Gespräche zu führen, Anträge einzureichen und zu verfeinern. Die Herner „Best Practice“-Lösungen, die Dr. Bock präsentierte, reichten von Verdichtung und Erweiterung des Fernwärmenetzes über ein Mieterstrommodell bis hin zu kompletten Dienstleistungspaketen für die Kunden. „Best Practices“ gab es auch aus der Wohnungswirtschaft: Frank Nolte von der Wohnungsgenossenschaft Witten-Mitte e.G. berichtete von Mietercafés, Mitgliederausflügen, Blumenaktionen, dem Bau mehrerer Kindertagesstätten und von Neubauten mit Fertigbädern – alles Maßnahmen, die zur Qualitätssteigerung in den Wohnquartieren und in der Folge zu geringem Leerstand und niedriger Fluktuationsquote geführt hätten.

 

Gebäude in Deutschland sind sanierungsbedürftig

Abgerundet wurde das 4. Netzwerktreffen durch eine Podiumsdiskussion mit Burkhard Drescher, Robert Stellmach von der Vonovia SE und Dr. Arnt Baer von der Gelsenwasser AG unter Moderation von Dr. Volker Breisig von PricewaterhouseCoopers (PwC). Ein Fazit dieses Austauschs war, dass der Gebäudebestand im Ruhrgebiet und in ganz Deutschland in hohem Maß energetisch sanierungsbedürftig ist und dass es wichtig ist, genau dort mit dringend notwendigen Veränderungen anzusetzen. „Die Energiewende kann nur von unten geschehen“, erklärte Burkhard Drescher, der sich einfache und simple Fördermethoden wünscht. „Das würde das Thema treiben.“
Rege diskutiert wurde zudem in Kleingruppen, die sich an den Stationen der Quartiersentwicklung entlangbewegten: von der Konzeptphase über die Umsetzungsphase zum lebenswerten Quartier der Zukunft.

Ansprechpartner Presse

Silke Bender

Pressesprecherin
Innovation City Management GmbH
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