• Rentfort-Nord erstes abgeschlossenes Quartier im InnovationCity roll out
  • Sanierungsmanagerin Lydia Erben unterstützt bei Fragen zu Energieeffizienz und energetischer Modernisierung
  • Senkung des Endenergieverbrauchs um acht Prozent und der Treibhausgas-Emissionen um zwölf Prozent in fünf Jahren realistisch möglich

 

Gladbeck, 6. September 2017 – Nach tiefgehenden Analysen, Einzelgesprächen und Berechnungen kann nun das nächste Kapitel aufgeschlagen werden: Burkhard Drescher, Geschäftsführer der Innovation City Management GmbH (ICM), hat heute im Rathaus das Integrierte Energetische Quartierskonzept für Gladbeck Rentfort-Nord an Bürgermeister Ulrich Roland übergeben. Der Stadtteil ist damit das erste von den insgesamt 20 Quartieren, für das ein solches Konzept im Rahmen des Projekts „InnovationCity roll out“ abgeschlossen wurde. Es bildet die Basis für ein zukünftiges Sanierungsmanagement, das Eigentümer unter anderem bei der energetischen Modernisierung von Gebäuden unterstützen kann.

 

Bürgermeister Roland ist optimistisch, nach der bisherigen Theorie den klimagerechten Stadtumbau nun auch in der Praxis umzusetzen: „Ich freue mich, dass wir nun den nächsten wichtigen Schritt hin zu einer ‚InnovationCity Gladbeck‘ gehen können. Davon werden in erster Linie die Bürgerinnen und Bürger profitieren, die wir aktiv mit verschiedenen Maßnahmen beim Energiesparen und der Steigerung der Energieeffizienz unterstützen können.“

 

Sanierungsmanagerin vorgestellt
Wer zukünftig Ansprechpartnerin für alle Fragen rund um die Themen Energiesparen und Modernisieren ist, wurde bei der Konzeptübergabe ebenfalls vorgestellt: Lydia Erben aus dem Gladbecker Amt für Planen, Bauen, Umwelt wird sich als Sanierungsmanagerin künftig um entsprechende Anliegen der Bewohnerinnen und Bewohner kümmern und das Thema „InnovationCity“ begleiten. Das beinhaltet sowohl die Umsetzung der im Quartierskonzept entwickelten Maßnahmen als auch die Vermittlung von Beratungsgesprächen oder Informationen zur Beantragung von möglichen Fördermitteln. Das Sanierungsmanagement selbst wird zum größten Teil von der KfW-Bank gefördert, so sich die Belastung für den städtischen Haushalt in Grenzen hält.

 

„Wir gehen davon aus, dass wir im Herbst alle organisatorischen Voraussetzungen geschaffen haben, um sowohl Eigenheimbesitzerinnen und -besitzer als auch Mieterinnen und Mieter beraten und unterstützen zu können“, so Roland.

 

Burkhard Drescher, Geschäftsführer der ICM, erklärt: „Mit dem Konzept geben wir der Stadt Gladbeck konkrete Handlungsempfehlungen für die weitere klimagerechte Entwicklung von Rentfort-Nord und später auch der Stadtmitte an die Hand. Zusammen mit den noch folgenden Konzepten im InnovationCity roll out stellen wir, auf Basis der Erfolgsgeschichte Bottrop, die Weichen für eine klimagerechte und lebenswerte Metropole Ruhr sowie für eine erfolgversprechende Zukunft des Energielands Nordrhein-Westfalen.“

 

Ergebnisse der Analysen
Die Analyse des Quartiers hat deutlich gemacht, dass der anstehende „Generationenwechsel“ eines der wichtigsten Themen in Rentfort-Nord werden wird. Dies bietet sowohl Potenziale aber auch Herausforderungen für die zukünftigen Planungen im Quartier. Aufgrund des hohen Anteils an über 65-Jährigen steigt der Bedarf an modernem, altengerechten Wohnraum, der auch die Angebote der AWO mit einbezieht. In die dabei frei werdenden Immobilien ziehen, laut demografischer Auswertung, häufig junge Familien, die bereit sind in die energetische und optische Modernisierung ihrer neuen eigenen vier Wände zu investierten. So kann ein positiver Wandel im Quartier entstehen. Auch stadtplanerisch kann Rentfort-Nord sich wandeln: Durch die perspektisch anstehende Entwicklung des Geländes der Schwechater Straße 38 zu einem neuen Quartierszentrum und eine bessere Anbindung des Seniorenheims kann der Stadtteil weiter zusammenrücken. Das kann zu einer Verbesserung der Wohn- und Lebensqualität führen.

Aus energetischer Sicht hat das Quartier eine solide Ausgangslage, bietet jedoch noch verschiedene Potenziale. In dem Konzept wurden daher 25 Maßnahmen beschrieben, mit denen der Energieverbrauch der Bewohnerinnen und Bewohner teils deutlich reduziert werden kann. Dabei geht es beispielsweise um die energetische Modernisierung von Gebäuden und die Umstellung der Wärmeversorgung sowie der Straßenbeleuchtung aber auch um Klimaschutz im Kindergarten, Mieterprojekte zum Energiesparen und Energielotsen für fremdsprachige Haushalte. In einem realistisch erreichbaren Szenario können so in den kommenden fünf Jahren der Endenergieverbrauch um knapp acht Prozent und die Treibhausgas-Emissionen um knapp zwölf Prozent gesenkt werden.

 

Beteiligung bei der Konzepterstellung
Das vorgelegte Integrierte Energetische Quartierskonzept erarbeitete die ICM in Zusammenarbeit mit der Gertec GmbH Ingenieurgesellschaft und der RAG Montan Immobilien GmbH. Während der Konzeptphase wurden auch die Akteure mit Bezug zu Rentfort-Nord regelmäßig über sogenannte Projekttische und Einzelgespräche beteiligt, um Möglichkeiten zur Integration der jeweiligen Engagements in das Gesamtvorhaben zu prüfen.

 

Auch die Bürgerinnen und Bürger wurden über eine standardisierte Befragung in den Prozess eingebunden. Insgesamt 94 Teilnehmer beantworteten dabei beispielsweise Fragen zu anstehenden und erfolgten Modernisierungen, Beratungsinteresse sowie gewünschten Hilfestellungen. Die Auswertung ergab unter anderem, dass alle Altersgruppen unter den Eigentümern ein hohes Interesse an einer Beratung zu energetischen Modernisierung haben. Dabei variiert jedoch die bevorzugte Art der Beratung: Während 20- bis 44-Jährige eine Beratung direkt am Gebäude bevorzugen, wünschen sich 45- bis 65-Jährige eher ein Beratungsangebot im Stadtteil und die Besichtigung von erfolgreich umgesetzten Modernisierungen. Wenig überraschend waren die Ergebnisse zu der Frage, warum Immobilien bislang energetisch ertüchtigt wurden. Hier standen mit dem Werterhalt und der Senkung von Energiekosten insbesondere finanzielle Aspekte im Vordergrund, während der Klimaschutz nur eine kleinere Rolle einnahm.

 

Regieplan für Rentfort-Nord
Die über die Konzeptphase gesammelten Analyseergebnisse wurden in dem ca. 200-seitigen Bericht ausgewertet und aufbereitet. Er ist somit ein „Regieplan“ für den kommenden Sanierungsmanager und die Grundlage für die energetische Erneuerung von Rentfort-Nord. Da das Konzept verschiedene Daten enthält, die aus Datenschutzgründen nicht veröffentlicht werden dürfen, wurde zudem eine 20-seitige Kurzfassung erstellt, die über den Internetauftritt der Stadt Gladbeck sowie unter www.icrollout.de heruntergeladen werden kann. Parallel zu Rentfort-Nord wird aktuell auch die Stadtmitte untersucht und ein entsprechender Bericht erarbeitet.

Ansprechpartner Presse

Sebastian Bittrich

Projektleiter Marketing & Kommunikation
Innovation City Management GmbH
Tel.: +49 (0)2041 / 70-5047
E-Mail: sebastian.bittrich@icruhr.de