In Bottrop gestartet und Kurs auf das gesamte Ruhrgebiet aufgenommen: Eines der größten Projekte des Strukturwandels – der InnovationCity roll out (ICro) – hat in den letzten sieben Monaten ordentlich Schub bekommen. Insgesamt 20 Quartiere aus 17 Ruhrgebietsstädten werden im Zuge des Projektes analysiert und erhalten ganzheitliche Quartierskonzepte.

InnovationCity roll startet mit dem ersten Pressegespräch in Hamm

Erste Zwischenetappen erreicht: Mit diesem – im Rahmen des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) geförderten –  Projekt hin zu weiteren InnovationCities legt die Innovation City Management GmbH zusammen mit dem Land NRW und den beteiligten Partnern einen bedeutenden Grundstein für einen klimagerechten Stadtumbau in Nordrhein-Westfalen. Im Mai dieses Jahres gab Ministerpräsidentin Hannelore Kraft die ausgewählten Quartiere offiziell bekannt. Seitdem hat sich einiges getan, in den ersten sechs Kommunen wurden bereits die Weichen für eine Konzepterstellung gestellt: Gladbeck, Hamm, Dorsten, Herne, Recklinghausen und Mülheim an der Ruhr befinden sich aktuell in unterschiedlichen Etappen der auf rund sechs Monate angelegten Konzeptphase. Neben der Grundlagenermittlung stehen das energetische Sanierungskonzept und das Energieversorgungskonzept im Zentrum der fachplanerischen Arbeit. Gleichzeitig werden ein Akteursaktivierungs- und ein Kommunikationskonzept entwickelt, um optimale Rahmenbedingungen für eine erfolgreiche Umsetzung der angestrebten energetischen Modernisierungen zu schaffen. Denn erst diese zahlen letztlich auf das erklärte Ziel ein, Energieeffizienz in Gebäuden zu steigern und CO2-Emissionen zu senken.

 

Gemeinsam an einem Strang ziehen: Der Projekttisch Ruhr
Projekttisch Ruhr GladbeckEin wichtiger Baustein innerhalb des Gesamtprojektes ist der so genannte Projekttisch Ruhr. Um einen konstruktiven Austausch zwischen allen 17 beteiligten Kommunen zu gewährleisten und die gewonnenen Erfahrungen transparent mit den teilnehmenden Städten zu teilen, hat die ICM diese Veranstaltungsreihe ins Leben gerufen. Die Vorteile liegen auf der Hand: Alle relevanten Beteiligten sitzen gemeinsam an einem Tisch, die teilnehmenden Kommunen können sich ganz direkt untereinander austauschen und von so geschaffenen Synergien profitieren. Der erste Projekttisch Ruhr fand im September 2016 im Gladbecker Rathaus statt. Da das Quartier Rentfort-Nord zu den ersten beiden Quartieren gehört, in dem die Konzepterstellung des ICro gestartet ist, bot die Örtlichkeit den passenden Rahmen zur Darstellung erster Erfahrungen von Seiten der Stadtverwaltung. Das Ministerium für Klimaschutz, Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz des Landes NRW unterstrich in seinem Beitrag außerdem die Bedeutung des Projekts sowie die Vorbildfunktion der Förderprogramme in Modellstadt Bottrop auf Landesebene. Impulsvorträge von BETREM Emscherbrennstoffe GmbH / Emschergenossenschaft Lippeverband, der Energieagentur NRW sowie Vonovia SE rundeten die Veranstaltung inhaltlich ab.

 

Umweltminister bereist das Projektgebiet
Um sich persönlich ein Bild von den individuellen örtlichen Gegebenheiten zu machen plant Klimaschutzminister Johannes Remmel, mehrere der insgesamt 20 Quartiere zu besuchen. Seinen ersten Besuch stattete er dem Stadtteil Rentford-Nord in Gladbeck ab. Hier stehen insbesondere neue Sanierungsansätze für einzelne Gebäude und daraus entstehende neue Geschäftsmodelle für Energieversorger im Fokus. Bei seinem Besuch vor Ort resümierte der Umweltminister: „In Rentford-Nord gibt es wie in vielen anderen Siedlungen der Nachkriegszeit einen hohen Sanierungsbedarf und eine sehr gemischte Besitzstruktur mit einem hohen Anteil an Einzeleigentümern. Daher braucht es bei allen Maßnahmen motivierte und aktive Beteiligte, die Einbeziehung verschiedener Interessen, sowie weitere kreative Ideen für mehr Klimaschutz und Gemeinschaft im Quartier. Es müssen aber auch neue Geschäftsmodelle für Energieversorger und Eigentümer wie Wärmeliefercontracting, Mieterstrom oder Smart Meter entwickelt werden, damit sich Klimaschutz rechnet.“

 

Bottrop als Blaupause für den InnovationCity roll out
Taten sagen bekanntlich mehr als Worte oder anders gesagt: Wie könnte die Idee der ‚Energiewende von unten‘ besser veranschaulicht werden, als durch einen Besuch bereits erfolgreich klimagerecht modernisierter Quartiere? Aus diesem Grund lädt ICM jede roll out-Kommune nach Bottrop ein, um anhand konkreter realisierter Projekte den InnovationCity-Ansatz nicht nur in der Theorie verständlich, sondern ganz praxisnah erlebbar zu machen. Exkursionen in die Modellstadt Bottrop unterstützen somit den Prozess, ein gemeinsames Verständnis von energetischer Modernisierung von Stadtquartieren zu erarbeiten und individuell für die jeweilige Stadt übertragbare Ansätze zu diskutierten.

 

Klimaschutz goes Ruhrgebiet
Der InnovationCity roll out ist ein gemeinschaftliches Projekt der Innovation City Management GmbH, der Wirtschaftsförderung metropoleruhr GmbH, der WiN Emscher-Lippe Gesellschaft zur Strukturverbesserung GmbH und der Wuppertal Institut für Klima, Umwelt, Energie gGmbH. Es verfolgt das Ziel, die in der Modellstadt Bottrop gesammelten Erfahrungen und Erkenntnisse zum klimagerechten Stadtumbau in die Metropole Ruhr hineinzutragen. Mit dem Vorhaben, das durch den Projektaufruf „Regio.NRW – Starke Regionen, starkes Land“ im Rahmen des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) gefördert wird, sollen in 20 Quartieren im Ruhrgebiet integrierte Quartierskonzepte nach Bottroper Vorbild initiiert werden. Aktuell befinden sich bereits sechs Quartiere in der Konzeptentwicklung, die nächsten zehn Kommunen stehen für das kommende Jahr in den Startlöchern. Weitere vier Städte werden die Konzeptionsphase in der ersten Jahreshälfte 2018 abschließen.

Ansprechpartner Presse

Sebastian Bittrich

Abteilungsleiter Marketing & Kommunikation
Innovation City Management GmbH
Tel.: +49 (0)2041 / 70-5047
E-Mail: sebastian.bittrich@icm.de